16.11.2023…

Alfred-Seitz-Preis für innovative Projekte der Pflege

Das Wissen im Gesundheitssystem entwickelt und verändert sich

mit großer Geschwindigkeit. Die Qualitätsansprüche und die Anforderungen durch den Gesetzgeber steigen. Unser Ziel ist es, eine Patientenbetreuung auf dem neusten Stand der Wissenschaft zu gewährleisten. Mit dem Alfred-Seitz-Preis, der zum ersten Mal 2019 verliehen wurde, werden innovative Projekte von Pflegeteams und einzelnen Pflegenden ausgezeichnet.

Folgende Kriterien sind für die Prämierung ausschlaggebend:

• Verbesserung der Patientenversorgung

• Verbesserung der Ablaufprozesse

• Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit

• Förderung der Interprofessionalität

• Förderung der Anerkennung der Pflege.

Der Pflegemanager Jörg Klein-Schütz freut sich: „Wir haben dieses Jahr eine hohe Beteiligung. Es wurden insgesamt 13 Projekte eingereicht. Dies ist für mich ein Zeichen des großen Engagements unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es war spannend, zu sehen, mit welcher Kreativität und  Motivation die Projektziele verfolgt wurden. Diese Ideen setzen wir gerne ein, um für alle eine Verbesserung zu erreichen.“

 

  1. Platz Neustrukturierung des zentralen Patientenmanagements (ZPM)

Sicherstellung einer effizienten Belegungssteuerung. In enger Zusammenarbeit mit dem Casemanagement erwirkt man eine optimale Belegung und Auslastung der Stationen sowie eine möglichst effiziente Ausnutzung der Diagnostik und Therapiebereiche. Des Weiteren sichert das zentrale Patientenmanagement die bestmögliche Auslastung der Ambulanzen. Das ZPM ist erste Anlaufstelle für viele Kontakte von außen. Es stellt die „Visitenkarte“ der Klinik dar und repräsentiert Fachkompetenz nach außen.

 

  1. Integration internationaler Fachkräfte in die Pflege

Bei der Integration von ausländischen Pflegekräften gibt es international vergleichbare Aspekte, die zur Situation an der Thoraxklinik herangezogen wurden. Auf Grundlage dieser Meta-Analyse wurde ein Fragebogen erstellt, der die einzelnen Aspekte berücksichtigt und an die Situation in der Thoraxklinik anpasst. Die Fragekategorien wurden im Anschluss ausgewertet, um zunächst ein genaueres Bild der Situation der internationalen Pflegekräfte an der Thoraxklinik zu erhalten. In einem zweiten Schritt wurden diese Ergebnisse analysiert, um die verbesserungs-bedürftigen Bereiche zu identifizieren, auf die wir in der Klinik Einfluss nehmen können. Auf dieser Basis wurden dann erste Handlungsansätze entworfen, die langfristig zu einer höheren allgemeinen Zufriedenheit und damit zu einer höheren Motivation und Bindung an die Thoraxklinik führen sollen.

 

  1. Änderung der Organisationsform Schmerz AG

Um die Kontinuität der Projektbegleitung wirkungsvoll weiterzuentwickeln und in die Umsetzung zu bringen wurden Verantwortungsbereiche festgelegt, Ablaufprozesse und die Kommunikation untereinander verbessert und damit die Zufriedenheit und die Vernetzung der Bereiche gesteigert. Für ein effektives Schmerzmanagement sind organisatorische Strukturen zur Optimierung der Schmerztherapie von entscheidender Bedeutung. Die Grundlage der Änderung des Organisationskonzeptes ist die Bildung einer innerklinischen Steuerungsgruppe.

 

Die Thoraxstiftung Heidelberg

Die Stiftung mit Sitz in Heidelberg wurde 2015 auf Initiative von Herrn Rolf. H. Kübler und dem Chefarzt der Thoraxonkologie, Prof. Dr. Michael Thomas, gegründet. Die Stiftung unterstützt ausschließlich Projekte, die direkt den Patienten der Thoraxklinik zugutekommen sowie präventive Maßnahmen. Im Stiftungsbeirat wurde der Beschluss gefasst, einmal jährlich den Alfred-Seitz- Preis für Mitarbeiter/-innen in der Pflege an der Thoraxklinik auszuloben.

 

Alfred Seitz

Alfred Seitz war von 1936 bis 1942 OP-Pfleger im Krankenhaus-Rohrbach, der heutigen Thoraxklinik. 1939 wurde Seitz zum Oberpfleger ernannt. Sein Engagement für die Patienten war außerordentlich. 1941 traten er, seine Frau Käthe und deren Vater, Philipp Brunnemer, aus politischer Überzeugung einer Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime bei. 1942 wurden sie mit elf weiteren Widerstandskämpfern durch den Volksgerichtshof in Mannheim zum Tode verurteilt und am 15. September 1942 in Stuttgart hingerichtet.

Das zentrale Mahnmal für die Widerstandgruppe befindet sich am Georg-Lechleiter-Platz in Mannheim. An Philipp Brunnemer erinnert der Philipp-Brunnemer-Weg in Mannheim, an Käthe und Alfred Seitz in Heidelberg zwei Stolpersteine an der Karlsruher Straße 46 und die Seitzstraße. Auf dem Heidelberger Bergfriedhof befindet sich ein Ehrengrabmal.

In Erinnerung an den ehemaligen und verdienten Pflegemitarbeiter der Thoraxklinik wird der Preis als „Alfred-Seitz-Preis“ ausgelobt.