Auf die immunologischen Spuren vom Lungenkrebs mit hochmodernen molekularen Methoden - Forschungspreis „Young Scientists IO“ 2021 der BMS-Stiftung Immunonkologie geht an Doktorandin der Thoraxklinik Heidelberg
Frau Mariam Elshiaty, medizinische Doktorandin an der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg (AG Prof. Dr. med. Petros Christopoulos) wurde als eine von drei PreisträgerInnen mit dem Forschungsförderpreis „Young Scientists IO“ der Bristol Myers Squibb-Stiftung Immunonkologie für innovative und exzellente wissenschaftliche und medizinische Arbeiten im Bereich der Immunonkologie ausgezeichnet. Ihre prämiere Arbeit adressierte den klinischen Nutzen von Genexpressions- und T-Zell-Rezeptor (TCR)-Analysen im Blut von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) unter Immuntherapie. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird im Rahmen des Deutschen Krebskongresses (DKK) am 14. November 2022 in Berlin verliehen.
NSCLC bleiben weltweit die häufigste und tödlichste Malignität. In den vergangenen Jahren haben sich Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) als eine bahnbrechende Therapie für diese Tumoren etabliert, welche selbst bei metastasierter Erkrankung ein Langzeit-Überleben von mehreren Jahren bei ca. 1/3 der Patienten ermöglichen. Dies wird durch die Blockade von inhibierenden Rezeptoren auf den Immunzellen erzielt, wodurch körpereigene Abwehrreaktionen gegen die Tumorzellen verstärkt, aber gelegentlich auch gelegentlich Autoimmunnebenwirkungen ausgelöst werden. Daher ist für den Erfolg dieses Therapienansatzes der vorbestehende körpereigene Immunstatus von Schlüsselbedeutung. Durch systematische Analyse des globalen Genexpressionsprofils sowie des TCRβ-Repertoires im Blut von 125 immuntherapierten NSCLC Patienten hat Frau cand. med. Elshiaty im Hochdurchsatzverfahren zahlreiche molekulare Merkmale auf Eignung geprüft und neue potenzielle Immuntherapie-Biomarker identifiziert, z.B. eine geringere FOXP3- und TBX21- Expression vor Therapiebeginn, welche als Prädiktoren für einen günstigen Verlauf in der klinischen Praxis dienen können. Die Analysen wurden mittels hochmoderner Methoden molekularer Immunologie, nämlich TCRβ Next-Generation-Sequencing (NGS) und Genexpressions-Microarrays validiert durch TCRβ-Spectratyping und qRT-PCR, hauptsächlich im Labor der Translationalen Lungenforschung des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) durchgeführt. Wichtige Kooperationspartner dabei waren Prof. Holger Sültmann im Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen (NCT) und Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), Prof. Albrecht Stenzinger im Institut für Pathologie Heidelberg, Dres. rer. nat. Michael Meister, Thomas Muley und Marc Schneider in der Sektion Translationale Forschung der Thoraxklinik, Dr. rer. nat. Christian Sutter im Institut der Humangenetik Heidelberg, sowie Dr. rer. nat. Tomasz Zemojtel im Berlin Institute of Health (BIH). Alle untersuchten Patienten wurden in der Abteilung Onkologie der Thoraxklinik Heidelberg, Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Thomas, behandelt.