Trichterbrustkorrektur (Operation nach NUSS)
Thoraxchirurgieminimal-invasiv
Erklärung
Die Therapie der Wahl bei einer Trichterbrust (Pectum excavatum) ist die Korrektur der Deformität durch Einbringen eines Metallbügels per minimalinvasiver Thoraxchirurgie. Nachdem der Bügel die Brustwand von innen ca. 3 Jahre aufgewölbt hat, kann er operativ wieder entfernt werden.
Dr. Donald Nuss hat eine minimal-invasive Operationstechnik entwickelt, bei der durch Implantation eines Metallbügels der Brustkorb für einen Zeitraum von 3 Jahren angehoben wird, um die Trichterbrust dauerhaft zu korrigieren. Diese OP-Technik wird als „NUSS-OP“ bezeichnet.
Methode
Bei Patienten mit Trichterbrust wird versucht, die verformten Rippenknorpel ohne direkte Freilegung der Rippen mittels einer kräftigen Metallplatte (Pectus Bar) zu biegen und in angehobener Stellung zwischen den Rippenbögen und unter der Brustwand (Sternum) zu positionieren und zu stabilisieren. Da jeder Brustkorb unterschiedlich geformt ist, wird der Pectus Bar für jeden Patienten individuell angepasst. Zur Vermeidung innerer Verletzungen wird eine Spiegelung der Brusthöhle (Thorakoskopie) durchgeführt.
Damit sich die Metallplatte nicht dreht, werden an beiden Enden des Metallbügels Stabilisatoren angebracht. Für die Implantation ist eine Vollnarkose notwendig. Die Implantate werden nach 3 Jahren wieder entfernt.
Indikation
Kriterien, die für eine Indikation zur Operation nach Nuss sprechen, sind:
- Haller-Index von 3,2 und höher
- mechanisch zusammengedrückte Lunge (Atelektase)
- Herzrhythmusstörungen
- Herzkompression
- Mitral-/ Trikuspidalklappenvitien
- Herzgeräusche und AV-Leitungsverzögerung
- Psychologische Belastung durch die Brustdeformität
Nutzen für den Patienten
Aufgrund der Aufrichtung des Thorax werden die durch die Brustdeformität komprimierten Organe wieder entlastet. Somit steht wieder mehr Platz für eine normal ausgeprägte Herz- und Lungenfunktion zur Verfügung. Ebenso werden Folgeschäden aufgrund von Fehlbelastung vermieden. Des Weiteren werden wieder mehr soziale Kontakte zur Umwelt aufgenommen, was zu erheblich verbesserten psychosozialen Ergebnissen führt.