Schlafapnoe
Pneumologie und Beatmungsmedizin Zentrum für SchlafmedizinDefinition der Erkrankung
Die Schlafapnoe ist eine Erkrankung, bei der während des Schlafs zu Verminderungen (Hypopnoe) oder auch Stillständen (Apnoe) der Atmung kommt. Die Unterbrechung der Atmung im Schlaf kann zu teils schweren Senkungen des Sauerstoffs im Blut führen. Zudem ist der Körper in einer dauerhaften Alarmbereitschaft mit Ausschüttung von Stresshormonen, was häufige Aufweckreaktionen bewirkt.
Es gibt zwei Formen der Schlafapnoe.
Obstruktive Schlafapnoe (OSA, häufigste Form): eine anatomische Verengung der oberen Atemwege (z. B. große Mandeln, tiefhängendes Gaumensegel, zurückliegendes Kinn, Fettgewebe im Halsbereich) verursacht eine verminderte Atmungà „der Körper will atmen, kann aber nicht“
Zentrale Schlafapnoe (ZSA, selten): hier fehlt phasenweise der Atemimpuls aus dem Stammhirn. Eine ZSA ist meist mit anderen Erkrankungen vergesellschaftet und tritt sehr häufig auf z. B. bei Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Niereninsuffizienz oder auch bei Erkrankungen des Gehirns, z. B. nach einem Schlaganfall. Sie kann aber auch verursacht sein durch manche Medikamente oder Drogenà „der Körper kann atmen, will aber nicht“
Die Schlafapnoe ist eine Erkrankung, bei der während des Schlafs zu Verminderungen (Hypopnoe) oder auch Stillständen (Apnoe) der Atmung kommt. Die Unterbrechung der Atmung im Schlaf kann zu teils schweren Senkungen des Sauerstoffs im Blut führen. Zudem ist der Körper in einer dauerhaften Alarmbereitschaft mit Ausschüttung von Stresshormonen, was häufige Aufweckreaktionen bewirkt.
Symptome
Die „klassischen“ Symptome einer Schlafapnoe sind: unerholsamer Schlaf, Schnarchen und häufiges nächtliches Erwachen sowie erhöhte Tagesmüdigkeit oder -schläfrigkeit. Darüber hinaus können jedoch zahlreiche andere Symptome wie Albträume, nächtliches Schwitzen, Kopfschmerzen am Morgen, häufiges nächtliches Wasserlassen, Luftnot in der Nacht oder auch Stimmungsschwankungen und Depressionen auftreten.
Ursachen
Die häufigste Ursache einer obstruktiven Schlafapnoe ist Adipositas (Übergewicht). Darüber hinaus können alle anatomischen Veränderungen, wie z. B. sehr große Halsmandeln oder ein enger Rachenraum zu einer OSA beitragen. Auch hormonelle Einflüsse spielen eine Rolle - so liegt die Erkrankungshäufigkeit bei Frauen während und nach der Menopause deutlich höher als in den Lebensphasen der vor.
Mögliche Ursachen der seltenen Form ZSA sind oben stehend.
Diagnose
Zunächst sind eine ausführliche Anamnese und Erfassung verschiedener Symptome durch Fragebögen notwendig. Zur Diagnostik wird zunächst eine ambulante Polygrafie durchgeführt. Hiermit kann die Atmung im Schlaf häuslich orientierend gemessen werden. Finden sich Auffälligkeiten, erfolgt die Aufnahme im Schlaflabor zur nächtlichen Messung und Überwachung mittels Polysomnografie.
Ergänzt werden eine kardiolpulmonale Grunddiagnostik mit Blutgasanalyse, EKG und Lungenfunktion.
Folgeerkrankungen
Eine Vielzahl an Erkrankungen werden durch eine Schlafapnoe verursacht – oder auch verschlimmert. Hierzu zählen vor allem Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen am Herz, Herzpumpenschwäche und Herzrhythmusstörungen. Aber auch metabolische Probleme des Fettstoffwechsels oder eine Zuckerkrankheit sind betroffen. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass eine langjährig unbehandelte Schlafapnoe demenzielle Entwicklungen und auch Krebserkrankungen mit fördern kann.
Nicht zuletzt ist auch das Unfallrisiko im Straßenverkehr durch Tagesschläfrigkeit und Konzentrationsschwäche erhöht.
Ablauf der Behandlung
Die Therapie der Schlafapnoe richtet sich nach Form und Ursache der Erkrankung. Liegt ein Übergewicht vor, kann eine Reduktion des Gewichts die obstruktive Schlafapnoe deutlich verbessern oder sogar heilen. Ausgeprägte anatomische Veränderungen wie z. B. sehr große Halsmandeln sollten operativ behandelt werden. Bei leichtgradigen Befunden kann eine zahnmedizinische angepasste Zahnschiene nachts zum Tragen kommen. Tritt die obstruktive Schlafapnoe z. B. nur in Rückenlage auf, kann eine nächtliche Rückenlagevermeidung (z. B. mit einer Weste oder Vibrationsgurt) zur Therapie ausreichend sein.
In vielen Fällen ist eine sogenannte “Maskentherapie“, also Überdrucktherapie (z.B. CPAP), notwendig, um die Atmung nachts ausreichend zu stabilisieren. Auch andere Formen der Überdruck- oder auch Beatmungstherapie werden eingesetzt. Diese Therapien werden auch bei der zentralen Schlafapnoe eingesetzt.
Häufige Nachfragen
Wie komme ich ins Schlaflabor?
Vor der Aufnahme im Schlaflabor muss eine fachärztliche Untersuchung stattgefunden haben. Dies kann bei einem/r Facharzt/ärztin für HNO, Pneumologie oder Kardiologie erfolgen. Hier erfolgt die Anamnese sowie eine ambulante Polygrafie. Mit diesen Befunden kann anschließend ein Termin im Schlaflabor vereinbart werden.
Wie lange dauert das?
Unsere Regeltermine haben eine Wartezeit von 4-5 Monaten. Bei schweren Befunden erfolgt vorab eine ambulante Besprechung und Aufnahme auf unsere Dringlichkeitsliste. Die Wartezeit hiermit beträgt in der Regel nur wenige Wochen.
Wie lange muss man die Maske tragen?
Die Therapie hilft nur, während man sie nutzt. Somit ist die Nutzung während des Schlafs - und zwar jede Nacht - notwendig. Allgemein empfiehlt es sich mindestens 4 Stunden pro Nacht die Therapie zu tragen, bei längerem Schlaf gerne auch längere Therapie. Die Therapie wird in der Regel ein Leben lang benötigt - es sei denn, die Erkrankung wird z. B. durch Gewichtsverlust oder Operation verbessert.
Kann man damit überhaupt schlafen?
Ja des kann man! Gerade die Betroffenen, die unter einer schweren Schlafapnoe und somit unerholsamen Schlaf leiden, schlafen sogar deutlich besser mit ihrer Therapie.
Das zeichnet uns aus
Mit über 30-jährigem Bestehen verfügt das Schlaflabor der Thoraxklinik Heidelberg über eine außergewöhnliche Kompetenz und Kenntnisse in allen Bereichen der schlafmedizinischen Erkrankungen, was auch durch regelmäßige Zertifizierungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin bescheinigt wird.
Unser Behandlungsschwerpunkt liegt im Bereich der schlafbezogenen Atmungsstörung. Durch die enge Zusammenarbeit mit unserer hausinternen Beatmungsstation und Beatmungsambulanz können mit hoher fachlicher Expertise alle Bereiche der Atmungsstörungen versorgt werden. Wir liegen hohen Wert auf regelmäßige Fort- und Weiterbildungen und richten unsere Therapien nach neusten wissenschaftlichen Kenntnissen und Empfehlungen. Auch sind wir selbst wissenschaftlich aktiv, führen Studien durch und sind stets auf Fachkongressen präsent.