Pleuramesotheliom - Ambulanz
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Wichtige Informationen
ÜBERSICHT
Das Pleuramesotheliom ist ein bösartiger Tumor des Rippenfells. Die Häufigkeit in Deutschland beträgt 1,1 pro 100.000 Einwohner. Bei 70 bis 80 Prozent aller Mesotheliomerkrankungen findet sich ein beruflicher Asbestkontakt, wobei Männer mit 80 Prozent viermal häufiger als Frauen betroffen sind.
Durch die Verwendung von Asbest in den verschiedensten Lebensbereichen und Industrien bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein haben die im Wesentlichen durch Asbest hervorgerufenen Tumore des Rippenfells in ihrer Häufigkeit stark zugenommen.
Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass auch eine relativ kurze Expositionsdauer ausreicht, um einen solchen bösartigen Rippenfelltumor (Pleuramesotheliom) hervorzurufen, auch kann die Exposition gegenüber Asbest schon viele Jahre und Jahrzehnte zurückliegen und erst dann einen Tumor auslösen.
DIAGNOSE UND THERAPIE
Die Diagnose ist schwierig zu stellen. Oft kann erst durch einen kleinen operativen Eingriff Sicherheit erlangt werden. Im Rahmen einer diagnostischen Thorakoskopie werden Gewebeproben entnommen und ein Überblick über die Tumorausbreitung auf dem Rippenfell gewonnen. Wichtig bei der Behandlung des malignen Pleuramesotheliom ist die intensive Zusammenarbeit von Thoraxchirurgie und Thoraxonkologie. Im interdisziplinären Kontext wird ein individuelles Behandlungskonzept festgelegt.
Neben der klassischen alleinigen Chemotherapie können im Einzelfall auch chirurgische Verfahren zum Einsatz kommen. Durch ein radikales Entfernen der tumorbefallenen Abschnitte an Lungenoberfläche und Brustwand kann eine maximale Reduktion der Tumorlast (Zytoreduktion) bei weitgehend unverändert erhaltener Lungenfunktion erzielt werden. Der Eingriff wird meist ergänzt durch eine „hypertherme intrathorakale Chemoperfusion“ (HITOC) mit dem Ziel der weiteren lokalen Tumortherapie. Im Anschluss wird in der Regel eine konventionelle Chemotherapie durchgeführt.
Moderne Konzepte der Immunonkologie werden kooperativ mit der Universität Heidelberg im Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen (NCT) und dem deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) entwickelt.