Leistungsspektrum
Thoraxanästhesie
Unser Team aus Narkoseärzte/innen betreut pro Jahr über 2300 thoraxchirurgische Eingriffe in 3 OP-Sälen. Der überwiegende Teil dieser Eingriffe wird in Vollnarkose durchgeführt. Häufig ist eine erweiterte Kreislaufüberwachung (invasive Druckmessung) und medikamentöse Kreislaufunterstützung notwendig. Die häufigste Beatmungsform ist die Einlungenbeatmung, um optimale Operationsbedingungen für die chirurgischen Kollegen zu erreichen. Hierfür wird in der Regel ein Doppellumentubus genutzt. Nach Einführen des Doppellumentubus wir routinemäßig eine Lungenspiegelung (mit einem flexiblen Bronchoskop) durchgeführt.
Um bei großen Eingriffen eine optimale Schmerztherapie während und nach der Operation zu gewährleisten, wird in der Regel eine Periduralanästhesie mittels Periduralkatheter angeboten und meist auch durchgeführt. Die Patienten werden postoperativ im Aufwachraum oder auf der Intensivstation weiterbetreut.
Endoskopie-Zentrum
Im pneumologisch geleiteten Endoskopie-Zentrum (mit 2 Untersuchungsräumen) werden jährlich über 4000 Patienten anästhesiologisch mitbetreut. Der überwiegende Teil der Untersuchungen findet in Vollnarkose unter Jetventilation (high frequency jet ventilation) statt. Durch die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit und die jahrzehntelange Erfahrung ist es möglich, auch Patienten mit schwersten Lungenerkrankungen und andere kritisch kranke Patienten zu versorgen. Für diese spezielle Art der Narkose und Beatmung sind wir eines der führenden Zentren in ganz Deutschland.
Intensivmedizin
Ob postoperative Überwachung und Behandung (in der Regel für eine Nacht), Entwöhnung vom Beatmungsgerät nach schweren Krankheitsverläufen oder die Behandlung von schwer septischen Patienten und/oder Patienten mit chronischem (z.B. COPD) oder akutem Lungenversagen (z.B. ARDS), die anästhesiologisch geführte interdisziplinäre Intensivstation bietet ein breites Spektrum an therapeutischen Optionen.
Es können bis zu 16 Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Eine differenzierte Beatmungstherapie, regelhafte bettseitige Bronchoskopien sowie ein erweitertes Herz-/Kreislaufmonitoring (invasive Blutdruckmessung, ggf. PiCCO-System, ggf. bettseitige Echokardiographie) zur Steuerung einer differenzierten medikamentösen Herz-/Kreislaufunterstützung, gehören zum therapeutischen Standard. Im Falle eines kompletten Lungenversagens besteht die Möglichkeit einer Lungenersatztherapie (ECMO = extracorporale Membranoxygenierung). Bei Nierenversagen kann ein entsprechendes Nierenersatzverfahren (Hämodialyse bzw. Hamödiafiltration) in Kooperation mit den Kollegen der Nephrologie des Universitätsklinikums Heidelberg durchgeführt werden.
Ein erfahrenes interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Atmungstherapeuten, Atemphysiotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialarbeitern ermöglicht die bestmögliche Betreuung und Versorgung unserer kritisch kranken Patienten.